Der Name Hurtigruten bezeichnet die traditionelle norwegische Postschifflinie, welche die kleineren und grösseren Orte an der Westküste verbindet.
Die fischreichen Gewässer in Nordnorwegen bescherten seit jeher gute Fänge, doch fehlte es an geeigneten Transportwegen in den Süden, zu den wirtschaftsstarken Regionen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestanden nur unregelmässige Verbindungen und der Austausch mit Gütern war schwierig. Vor allem der Norden war in den langen und dunkeln Wintern von der Aussenwelt fast gänzlich abgeschnitten und konnte sich im Gegensatz zum Süden wirtschaftlich kaum entwickeln. Transporte über Land waren schwierig und dauerten lange. Trotzdem die Bahnstrecke der «Nordlandsbanen» hinauf bis Bodø am 07. Juni 1962 fertiggestellt wurde, hat die Bedeutung der Schifffahrt kaum an Bedeutung verloren.
Die 1250 Meilen lange Küstenlinie Norwegens begann im späten 19. Jahrhundert eine vielbefahrene Route für den Transport von Gütern und Menschen zu werden. Doch aufgrund der oft schwierigen Wetterverhältnisse und dem unregelmässigen Verkehr, war sie sehr unzuverlässig, sodass eine Planung für den Transport nicht möglich war.
Der Norwegische Staat wollte die wirtschaftliche Situation im Norden verbessern und suchte nach einer besseren Verkehrsanbindung. So kam es, dass dieser die Rechte für eine regelmässige Route, welche Trondheim und Tromsø bzw. Hammerfest verbinden soll, ausschrieb, und die Redereien um Angebote bat. Zu dieser Zeit waren die Fahrten in diesen nördlichen Gewässern sehr riskant, gab es doch nördlich von Trondheim gerade einmal 28 Leuchttürme und kaum Seekarten. Trotz aller Gefahren und Hindernisse zeigte sich Richard With aus Stokmarknes an der Strecke sehr interessiert.
Im Jahre 1893 war es dann soweit, das erste Dampfschiff DS Vesteraalen ging mit Richard With als Kapitän auf seine erste Reise entlang der norwegischen Küste. Angeboten wurden wöchentliche Abfahrten. Zunächst von Trondheim nach Hammerfest und später von Bergen nach Kirkenes, wobei für die letztere Strecke nur sieben Tage benötigt wurden. Diese neue und wichtige Verbindung erhielt den Namen «Hurtigruten», wörtlich übersetzt, «schnelle Route».
Richard With’s Entdeckergeist war geweckt, bereits im Jahre 1896 transportierte er ein komplett vorgefertigtes Hotel vom Festland Norwegens nach Svalbard. Dieses Hotel wurde ausserhalb von Longyearbyen, an einem Ort errichtet, der noch heute «Hotellneset» («Hotellandzunge») genannt wird. Um die Auslastung des Hotels sicherzustellen, etablierte Richard With noch in 1896 die legendäre «Sportsman`s Route» von Hammerfest auf dem norwegischen Festland nach Svalbard ein. Auf dieser Route kam das Dampfschiff DS Lofoten zum Einsatz, mit Kapitän Otto Sverdrup am Ruder, welcher später Fridtjof Nansens legendärer Kommandant des Polarschiffes Fram werden sollte. Diese legendäre Route, auf den Spuren berühmter Polarentdecker, kann heute übrigens wieder mit der Hurtigruten befahren werden.
Dies war der Beginn einer bis heute stetig wachsenden Rederei mit Entdeckergeist. Die Reiseziele sind heute nicht mehr auf Spitzbergen beschränkt, sondern umfassen weitere Ziele in der Arktis und Antarktis wie Island, Grönland, Franz-Josef-Land und viele mehr. Neben den Gästen transportieren die Küstenschiffe von Hurtigruten nach wie vor Fracht entlang der norwegischen Küste und verbinden 34 Häfen tagtäglich. Jeden Abend legt ein Schiff in Bergen ab und begibt sich auf die Fahrt in Richtung Norden nach Kirkenes. Die Hin- und Rückreise dauert zwölf Tage und wird nicht ohne Grund als «die schönste Seereise der Welt» bezeichnet. Eine Reise mit Hurtigruten ist seit mehr als 125 Jahren die beste Art, um die norwegische Küste und deren Natur und Kultur zu erkunden.
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